Buchvorstellung

„Buchvorstellung Zoll und Zoller von Speckswinkel“

 

Nach zweieinhalbjähriger Vorbereitungszeit ist Speckswinkel am Donnerstagabend, den 27.04.2023, offiziell ins Jubiläumsprogramm zur 800-Jahr-Feier gestartet.

Nachdem die ca. 100 Gäste mit einem Glas Sekt feierlich im Zollhof empfangen wurden, begrüßte Ortsvorsteher (OV) Martin Naumann alle Anwesenden und freute sich über das große Interesse an der Buchvorstellung.

Neben Bürgermeister Thomas Groll und dem 1. Stadtrat Wolfram Ellenberg, begrüßte OV Naumann die Vertreter des Hauptzollamts Gießen und des Zollamts Marburg, den Vorsitzenden vom Geschichtsverein Schwalm sowie die Inhaberin der Firma Wortbild aus Hachborn.

Er dankte Herbert Losekam, dem Autor des Buches, für die Aufarbeitung und Dokumentation der über 350-jährigen Zollgeschichte ganz herzlich, denn nur so könne das Wissen an zukünftige Generationen weitergegeben werden. Zudem betonte Naumann, dass die Zollgeschichte eine zentrale Rolle während der Jubiläumsfeierlichkeiten einnimmt und neben der Publikation des Buches „Zoll und Zoller von Speckswinkel“ noch weitere Programmpunkte der Zollgeschichte gewidmet sind.

 

Auch Bürgermeister Groll bedankte sich beim Autor für sein bemerkenswertes Werk zur Orts- und Regionalgeschichte und übergab als Präsent einen Zollstock mit der Aufschrift „Zoll und Zoller von Speckswinkel“ an Herbert Losekam und OV Martin Naumann. Er dankte dem Festausschuss und dem gesamten Ort Speckswinkel für die großartige Organisation sowie das bisher gezeigte Engagement und blickt mit Vorfreude auf die bevorstehenden Veranstaltungstermine.

Nach den Grußworten begann ein abwechslungsreicher und interessanter Buchvortrag. Herr Losekam wies am Anfang seiner Ausführungen darauf hin, dass Speckswinkel über das größte Geschichtspotenzial (Einträge im Archivinformationssystem Hessen) aller umliegenden Dörfer verfüge und früher sehr viel bekannter war als heute.

Er erläuterte, warum Speckswinkel zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert eine Zollstelle besaß und welche hervorragende Infrastruktur (Hute und Viehtränke, jeweils drei Schmiede, Wagner und Gastwirte) in der damaligen Zeit für diese vorhanden war. Ferner stellte er deren Bedeutung (Einnahmen, Verkehrsaufkommen und Wirtschaft) für den Ort anhand einer kurzen Leseprobe aus seinem Buch vor. Außerdem ging er auf die einflussreiche Familie Zoller von Speckswinkel und deren wichtigsten Akteure ein. Conrad Zoller von Speckswinkel war der bedeutendste Mann des Geschlechts und der berühmteste Sohn des Dorfes. Er hat während seiner Zeit als erster Staatssekretär des großen Landgrafen Philipp den Ortsnamen des Dorfes, in dem er geboren wurde, in die damalige große Welt getragen. Sehr unterhaltsam war auch der Vortragsteil, in dem der Autor den Zollstock und die mit ihm einhergehenden Zollfehden beschrieb. Der Zollstock war ein Symbol für das Zollregal (Gebietshoheit) des Landesherrn, dem die Erhebung des Zolls zustand mit Hinweis auf die nächste Zollstelle. Solch ein über 2,5m großer Bundsandstein habe u.a. auch in der Gemarkung hinter dem Krückeberg gestanden und wirkte auf die mainzischen Nachbarn aus Neustadt oft provozierend. So kam es mehrfach in der Geschichte vor, dass dieser große und schwere Stein ausgegraben und gestohlen wurde. Solch ein hessischer Zollstock wird originalgetreu angefertigt und während der Festwoche im Zuge des Geschichtshistorischen Nachmittags direkt neben dem Zollhof als Kleindenkmal feierlich eingeweiht.

Herbert Losekam übergab Ortsvorsteher Naumann eine von ihm gefertigte und gerahmte Kopie der Ersterwähnungsurkunde der Zollstelle Speckswinkel von 1431 (Staatsarchiv Marburg HStAM. Urk. 1 Nr. 1696).

Bürgermeister Groll erhielt von ihm ein Autorenexemplar des Buches für die Stadtbibliothek.

Im Anschluss an den kurzweiligen und ansprechenden Vortrag gab es natürlich die erstmalige Gelegenheit, das Buch käuflich zu erwerben. Alle Gäste hatten die Möglichkeit, sich das Buch mit einer persönlichen Widmung vom Auto selbst signieren zu lassen, was rege angenommen wurde.

Die anwesenden Gäste ließen den Abend bis nach Mitternacht freudig ausklingen.

Wir freuen uns schon jetzt auf zahlreiche Besucher bei allen weiteren Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres.

Das Buch kann ab sofort offiziell bei Achim Kaisinger in Speckswinkel oder im Neustadt-Laden für 15€ erworben werden, für 20€ wird das Buch frei Haus geliefert.

Kontakt: Achim Kaisinger, Am Bleichrasen 7. 35279 Speckswinkel. Telefon: 06692-6793 oder Email an 800jahre@speckswinkel.info.

So erscheint der Bericht am 10.05.2023 im Neustädter Mitteilungsblatt >>>klick

Fotos der Buchvorstellung Zoll und Zoller von Speckswinkel

Fotos: PETERLAURITIS PHOTOGRAPHY

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